Das Treffen fand vom 15. - 19. Juni auf Einladung der polnischen Kameradinnen mit Unterstützung des polnischen Büros für Kriegsveteranen und Opfer von Repressionen statt. Es begann mit einem Begrüßungsdinner auf Einladung des Ministeriums für Kriegsveteranen.
Mit ihrer Einladung hatte die Präsidentin des IRK, Dr. Eva Bäckerova, drei Themen in den Mittelpunkt der Tagung gestellt:
die Auseinandersetzung mit der aktuellen Rolle des IRK im heutigen Europa;
die Erinnerung an Ravensbrück in den europäischen Ländern, hier insbesondere in Polen – anlässlich des 100. Jahrestages seiner Unabhängigkeit (Berichte aus den Ländern);
die Solidarität der Frauen von Ravensbrück mit den Kindern.
Zu Beginn der Tagung gedachten die Teilnehmerinnen ihrer ehemaligen Mitglieder: Wanda Kiedrzynska, Irma Trksak, Greet Roodveldt, Lucienne Rolland.
Die Mitglieder des IRK schätzen ihre durch die teilweise langjährige Zusammenarbeit entstandenen herzlichen persönlichen Beziehungen als hohes Gut ein. Sie verstehen sich als die Vertreterinnen ihrer Länder und möchten gleichzeitig die Internationalität des IRK in allen seinen Gremien verankert wissen. Probleme des Zusammenlebens in Europa berühren auch das IRK. Wie die Erfahrungen der Frauen aus Ravensbrück lehren, sind Solidarität und gegenseitiges Verstehen das Wichtigste. Hervorgehoben wurde die Pflicht, die Erinnerungen an Ravensbrück zu bewahren. Dabei müssen auch die Ursachen des Kampfes und der Opfer berücksichtigt werden. Ravensbrück ist ein Ort, an dem alle Menschen das gleiche Recht haben, der Opfer des Faschismus zu gedenken.
Alle Mitglieder waren sich einig, dass die Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden sollte. Sie soll europaweit sichtbar sein. Diesem Ziel wird u. a. die beschlossene Webseite des IRK dienen. Die Kommunikation über die elektronischen Medien soll ausgebaut werden, um die Jüngeren zu erreichen. Außerdem wird sich das IRK künftig wieder stärker in die Vorbereitungen der Gedenkfeiern zur Befreiung des KZ Ravensbrück einbringen.
Ambra Laurenzi (Italien) wurde zur Präsidentin des IRK, Hanna Nowakowska (Polen) zur Vizepräsidentin gewählt.
Mit einem Kranz am Museum des Pawiak-Gefängnisses gedachten die Teilnehmerinnen der IRK- Tagung der polnischen Ravensbrückerinnen, die aus diesem Gefängnis nach Ravensbrück deportiert worden waren. Besuche des Museums des Warschauer Aufstandes von 1944 sowie am Grabmal des unbekannten Soldaten rundeten das Programm der Tagung ab.