Kunst in Ravensbrück - Ausdruck des Lebenswillens

„Als wesentlicher Bereich der Überlebensstrategien erwiesen sich … Gelegenheiten zur künstlerischen Betätigung, musikalischen, religiösen, politischen, zur Fertigung von kleinsten Basteleien, Geschenken, Glückwünschen, zum Unterricht. Alles musste im Verborgenen stattfinden, bedroht von der Angst, von der SS entdeckt zu werden. Und Vieles fand statt, ist abgebildet in winzigen Zeugnissen handwerklich-künstlerischen Könnens, konnte als Büchlein, Zeichnung, Tierfigur oder Kruzifix gerettet werden und wird heute in Ausstellungen der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück gezeigt oder sorgfältig in den Depots verwahrt.

Dass diese Welt des geistig-künstlerischen Widerstands Zeit und Orte brauchte, ist immer wieder beschrieben und erzählt worden. So bot die zusätzliche Zwangssituation der Quarantäne Möglichkeiten des Lernens ohne Lernmaterial, des Singens ohne Gesangbücher, des Gedächtnistrainings, auch des Kennenlernens. Auf besonders eindringliche Weise ist es über Jahrzehnte von Ravensbrückerinnen unterschiedlicher Nationen betont worden, dass die Hoffnung zu überleben durch solche und ähnliche Aktivitäten gefördert wurde.“

(Sigrid Jacobeit: Das Konzentrationslager Ravensbrück 1939-1945, a.a.O)

Bis heute bekannt ist das ** Ravensbrücklied **:

Germaine Tillion, 30.05.1907 Allègre – 19.04.2008 Saint-Mandé

Ethnologin, Ravensbrück: 21. Oktober 1943 – März 1945 Autorin des Librettos zu einer makabren Operette: „Les Verfügbar aux Enfers“. Autorin des Buches "Frauenkonzentrationslager Ravensbrück"

Nach der Besetzung Frankreichs wurde Germaine Tillion Kommandantin einer Widerstandsgruppe, der Groupe du Musee de l’Homme, deren Ziel die Befreiung von Gefangenen und die Beschaffung von Informationen war.

1942 wurde sie verhaftet und mit ihrer Mutter nach Ravensbrück deportiert. Ihre Mutter wurde dort ermordet. Germaine Tillion gehörte in Ravensbrück zu den „Verfügbaren“, den Gefangenen, die keinem festen Arbeitskommando zugeordnet waren, sondern jederzeit für verschiedenste Arbeiten zur Verfügung zu stehen hatten.

Gewohnt, als Ethnologin gut zu beobachten und einzuordnen, sammelte sie in dieser Zeit viele Informationen über die gefangenen Frauen, ihre Herkunft, ihr Verhalten aber auch über das KZ, seine Strukturen, Hierarchien usw.

Noch im Lager, heimlich – schrieb sie außerdem das Libretto zu einer makabren Operette „Les Verfügbar aux Enfers“ .

Hier wird das Schicksal der sog. “Verfügbaren“ im Konzentrationslager Ravensbrück dargestellt.

Zum 65. Jahrestag der Befreiung wurde die Operette auf dem Gelände der Mahn- und Gedenkstätte, dem ehemaligen Appellplatz, wieder aufgeführt. Beteiligt waren junge Sänger und Sängerinnen, Tänzer und Tänzerinnen der Musical Crew des Théâtre du Châtelet in Paris, des Chores vom Lycée La Fontaine Paris sowie Mitglieder der Jungen Philharmonie Brandenburg und des Mädchen-Kammerchores des Georg-Friedrich-Händel Gymnasiums in Berlin.

Ihre bereits in Ravensbrück gesammelten Informationen sowie weiterer Studien flossen später in ihre wissenschaftliche Abhandlung über das „Frauenkonzentrationslager Ravensbrück“ ein. Sie widmete dieses Buch ihrer Mutter Emilie Tillion.

Zofia Pociłowska - Kann, Polen, 03.03.1920 Charkow – 08.05.2019 Warschau)

Ravensbrück: 23. September 1941 – 28. April 1945

Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen schloss sich Zofia Pociłowska - Kann konspirativen Gruppen im Widerstand gegen die Besatzung an.

In der knapp bemessenen Freizeit im KZ Ravensbrück begann sie zu schnitzen. Aus den Griffen von Zahnbürsten entstanden viele schöne Kleinskulpturen, die sie an Freundinnen verschenkte.

Nach ihrer Rückkehr nach Warschau schrieb sie sich an der Akademie für Bildende Kunst in Warschau, Fachrichtung Bildhauerei, ein und schloss das Studium im Juni 1954 ab. Die berühmte Künstlerin hat zahlreiche Denkmäler geschaffen, u. a. das Pawiak-Denkmal in Warschau.

Edith Kiss / Ungarn (21.11.1905 Budapest - 26.10.1966 Paris)

Bildhauerin Ravensbrück: 22.11.1944, Dez.1944 Genshagen - April 1945

Edith Kiss, geb. Rott, studierte Bildhauerkunst in Düsseldorf und war eine bekannte ungarische Bildhauerin.

Im Herbst 1944 wurde Edith Kiss mit Tausenden ungarischen Jüdinnen nach Ravensbrück deportiert. Das Lager war bereits so sehr überfüllt, dass die Neuankömmlinge in ein Zelt gepfercht wurden, ohne elementarste sanitäre Einrichtungen, hungrig und der Kälte ausgesetzt. Dem Zelt entkam sie nur durch die Abkommandierung zur Zwangsarbeit in den Daimler-Benz-Werken in Genshagen bei Ludwigsfelde.

Edith Kiss hat ihre Erlebnisse in Ravensbrück in Zeichnungen festgehalten, die im September 1945 in Budapest zum ersten Mal ausgestellt wurden. Sie lebte die meiste Zeit außerhalb Ungarns. 1966 nahm sie sich in Paris das Leben.

Felicie Mertens / Belgien (20.12.1911)

Ravensbrück: 11. April 1942

Felicie Mertens hatte in ihrer Heimat Widerstand gegen die deutschen Besatzer geleistet und kam als politischer Häftling nach Ravensbrück.

Der schweren Arbeit war sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht gewachsen. Die internationale Solidarität rettete ihr das Leben: sie wurde in das Arbeitskommando der Klempnerkolonne versetzt und die Kameradinnen erleichterten der herzkranken Felicie die Arbeit.

Während der Reparaturarbeiten kam sie in viele Bereiche des Lagers, die sie dann eindrucksvoll mit einfachen künstlerischen Mitteln darstellte.

Nina Jirsikova / Tschechien (1910 - 1979)

Tänzerin, Choreographin Ravensbrück: 1941 - 1945

Nina Jirsikova war Tänzerin und Choreographin in einem Prager Kabarett. 1941 wurde sie verhaftet und nach Ravensbrück deportiert. Im Lager zeichnete sie Karikaturen; es entstand das „Ravensbrücker Modejournal“ mit satirischen, aber realistischen Zeichnungen zum Alltag der Häftlingsfrauen. Sie tanzte heimlich für ihre Kameradinnen, sogar ein Theaterstück führte sie zur Aufführung.

Nach der Befreiung kehrte sie nach Prag zurück und arbeitet wieder am Theater.

1972 schrieb sie ein Buch „Über die künstlerische Arbeit im Konzentrationslager Ravensbrück“ (Quelle: Ravensbrücker Zeichnungen, … MGR)

Maria Hiszpańska-Neumann / Polen (28.10.1917, Warschau)

Illustratorin, Innenarchitektin Ravensbrück: 10. April 1942, ab Ende 1943 Außenlager Neubrandenburg - Ende April 1945

Maria Hiszpańska-Neumann war im polnischen Widerstand aktiv. Sie verteilte illegale Presseerzeugnisse.

Am 19. April 1941 wurde sie verhaftet und war monatelang in den Gefängnissen Radom und Pińczów inhaftiert. Im April 1942 wurde sie nach Ravensbrück deportiert. Ende 1943 wurde sie in das Außenlager Neubrandenburg geschafft und musste dort Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb, den „Mechanischen Werkstätte Neubrandenburg GmbH“, leisten. Im April 1945 wurden die Häftlinge auf den Todesmarsch getrieben. Maria Hiszpańska gelang die Flucht.

Sie war mit Leib und Seele Künstlerin und versuchte, das Lagerleben, die Ausbeutung in den SS-und Rüstungsbetrieben auf Pappe und Papierfetzen darzustellen. Der größte Teil ihrer Zeichnungen ging verloren oder wurde von den SS-Aufseherinnen vernichtet.

Nach ihrer Rückkehr in ihre polnische Heimat schuf sie viele ihrer Zeichnungen aus dem KZ neu aus der unmittelbaren Erinnerung. Sie war als Illustratorin zahlreicher Bücher tätig und gestaltete architektonisch viele sakrale Innenräume.

(Quelle: Die Tapferen Frauen Aus Neubrandenburg, Broschüre zum Gedenken an polnische Frauen im KZ-Außenlager Neubrandenburg, Tafel Nr.10)

France Audoul / Frankreich (1894 – 1977)

image

Malerin, Ravensbrück: 1943 - 1945

France Audoul wurde in einer Künstlerfamilie in Lyon geboren. Studium an der Hochschule der Schönen Künste in Lyon. Arbeit in verschiedenen Kunstwerkstätten in Paris. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Nazi-Truppen, schloss sie sich der Widerstandsbewegung an. 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet und nach Ravensbrück deportiert.

Sie zeichnete auf einigen von der SS gestohlenen Stückchen Papier mit winzigen Bleistiftstummeln das schwere Lagerleben. Dabei stellte sie außergewöhnliche, teilweise grausame Szenen dar, deren Augenzeugin sie immer gewesen ist. 32 ihrer Skizzen und Portraits aus dieser Zeit blieben erhalten.

Nach 1945 arbeitete sie weiter als Malerin und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil. In dem Album „Ravensbrück: 150.000 Frauen in der Hölle“ wurden ihre Zeichnungen in Paris veröffentlicht.

France Audoul in ihrem Attelier 1937 in Paris

Violette Rougier-Lecoq / Frankreich (14.06.1912 – 2003)

Ravensbrück: 31. Oktober 1943, „Nacht-und-Nebel“-Gefangene – April 1945 (Befreiung durch das Schwedische Rote Kreuz)

Violette Lecoq hatte sich 1939 zur Arbeit beim Roten Kreuz gemeldet. Während ihrer Tätigkeit als Krankenschwester unterstützte sie französische Soldaten bei der Flucht aus dem von den deutschen Truppen besetzten Gebiet. Sie wurde verraten und zum Tode verurteilt.

In Ravensbrück wurde sie als Krankenschwester im Krankenrevier und im Block der Tuberkulosekranken und der in den Wahnsinn getriebenen Frauen eingesetzt. Während dieser Zeit gelang es ihr, heimlich auf den Rückseiten von SS-Formularen Zeichnungen des Lageralltags anzufertigen.

Ihre Zeichnungen dienten der Beweisführung in den Ravensbrück-Prozessen 1946 und 1947.

Helen Ernst / Deutschland (10.03.1904 Athen – 26.03.1948 Schwerin)

Malerin, Graphikerin, Ravensbrück: April 1941, Außenlager Barth: Sept. 1944 –1. Mai1945

Helen Ernst war Zeichenlehrerin an der Kunstgewerbe – und Handwerkerschule, Berlin. Im Berlin der 20-er Jahre war sie eine gefragte Kostümzeichnerin und Modeberaterin. Künstlerisch war sie tief beeindruckt von den Grafiken Käthe Kollwitz. Mit Pressezeichnungen unterstützt sie den Kampf der KPD gegen Lohnabbau, Krieg und Faschismus. 1934 emigrierte sie in die Niederlande. Dort fertigte sie 1937 Illustrationen zu den Spanienreportagen von Ilja Ehrenburg und Alfred Kurella.

Im November 1940 wurde sie von der Gestapo verhaftet und im April 1941 nach Ravensbrück deportiert.

In den Jahren 1946/47 entstanden viele Zeichnungen zum Thema „Frauen von Ravensbrück“, authentische Dokumente über das Leben in einem Konzentrationslager mit aller Hoffnung und Verzweiflung. 1948 starb sie an einer im KZ zugezogenen Tuberkulose.

Europa im Kampf. 1939-1944 / EVROPA V BOJI. 1939 -1944

image

Gemeinsam mit Vlasta Kladivová fertigte Vera Hozáková während der Haftzeit in Ravensbrück heimlich eine Handschrift mit Gedichten und Liedern von Häftlingen aus verschiedenen Ländern.

Die Gedichte wurden von Vlasta zusammengetragen und von Vera niedergeschrieben. Das so entstandene Heft wurde von Vera mit einigen Zeichnungen illustriert und erhielt den Namen «Evropa v boji 1939 - 1944» (Europa im Kampf. 1939-1944).

Es gelang ihnen, diese Handschrift vor der Entdeckung zu bewahren und nach der Befreiung nach Prag mitzunehmen.

Die Handschrift ist ein einzigartiges Zeugnis von der Kraft und dem Überlebenswillen der Frauen im KZ Ravensbrück.

Constanze Jaiser und Jacob David Pampuch machten im März 2005 die Handschrift durch Veröffentlichung im Metropol Verlag der Öffentlichkeit bekannt. Zum Faksimile der Handschrift entstand eine CD, auf der vierzehn Überlebende und fünf Familienmitglieder inzwischen verstorbener Ravensbrückerinnen die Gedichte und Lieder in ihrer Muttersprache vortragen.

Hierzu gehören das „Ravensbrücklied“, das Gedicht „Příchod“ (Ankunft) von Vera Hozáková, „Appell“ von Alexandra Sokova, „Wymarsz“ (Ausmarsch) von Krystyna Żywulska, „Krajiček Chleba“ (Scheibchen Brot) von Anička Kvapilová, „Compagnons“ von Françoise Llenas, „Chwile ostatnie“ (Letzte Augenblicke) von Zofia Górska, „Lettre à ma fille“ (Brief an meine Tochter) von Felicie Mertens, „Grini“ von Annalise Urbye u. a.

Aat Breur-Hibma / Niederlande (28.12.1913 Den Haag - 31.12.2002)

Zeichenlehrerin, Ravensbrück: 10. September 1943 – 30. April 1945

Aat Breur studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Den Haag.
Gemeinsam mit ihrem Mann, Krijn Breur - einem ehemaligen Interbrigadisten, beteiligte sie sich am Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Sie beherbergten Juden in ihrem Haus, Aat fälschte Ausweispapiere. Sie wurden verraten und am 19. November 1942 verhaftet. Aat wurde mit ihrer Tochter ins Gefängnis gebracht. Bevor sie im Juni 1943 einem Transport nach Ravensbrück zugeteilt wurde, gelang es ihr mit Hilfe des einsichtigen Gefängnisdirektors, Dunya ihren Eltern zu übergeben. Krijn Breur wurde 1943 hingerichtet.

Als „Nacht – und Nebel“-Häftling kam Aat im September 1943 in Ravensbrück an. Sie wurde in der Buchbinderei des Lagers beschäftigt, wo sie u. a. für die Deutschen Glückwunschkarten zur Geburt eines Kindes zeichnete. So gelangte sie an Papierreste, auf denen sie ihre Mitgefangenen zeichnete.

Ihre Zeichnungen, in denen sie die Schrecken des Lagerlebens darstellte, wurden erstmals in den 80-er Jahren in Amsterdam ausgestellt. Dunya Breur, ihre Tochter, veröffentlichte die Zeichnungen in ihrem Buch „Verborgen herinnering“, das 1983 erschien.

Ravensbrück-Lied

image

Das Ravensbrück-Lied kann für das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück den Status einer **Lagerhymne** einnehmen, vergleichbar mit dem Moorsoldatenlied, dem Buchenwald- oder dem Sachsenhausenlied. Das ursprünglich russische Lied, so die Arztin und IRK-Mitglied **Antonina Nikiforowa**, sei beim Nahen der sowjetischen Bombenflieger entstanden. Ob in Ravensbrück, bei Siemens, in Neubrandenburg oder im Mai 1945 in einem Lazarett in Wesenburg, überall erklang es in verschiedenen Versionen. Zwei russische Zwangsarbeiterinnen, beide mit dem Vornamen Zinaida und beide in Ravensbrück inhaftiert, kommen als Verfasserinnen der Grundversion in Frage. Das Lied wurde von der Lyrikerin Elke Erb ins Deutsche übertragen. Dank Klaudia Konon, Mateusz Dominiczak und Maciej Cholewa, mit kleiner Unterstützung von Mariya Kuzyan und Frau Alina Fiebig, entstand in Neubrandenburg 2015/Koszalin 2016 eine polnische Nachdichtung passend zu der russischen Melodie des Liedes. Die italienische Fassung stammt von Giovanna Massariello, IRK-Mitglied aus Italien. Das Ravensbrück-Lied ist auf einer CD zu hören, die dem Buch "Europa im Kampf1939-1944 . Internationale Poesie aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück" beigefügt ist. Das Buch wurde von Constanze Kaiser und Jacob David Pampuch herausgegeben und erschien 2005 im Metropol Verlag Berlin. Die Herausgeber wünschen sich: "möge das Buch dazu beitragen, dass das Lied in allen in Ravensbrück vertretenen Sprachen gesungen werden wird. Und niemals verklingt."

Nicht weit von Berlin, von der Hauptstadt ein Stück Erde, das Wasser umgibt, darauf leben wir hinter der Mauer, darauf steht das KZ Ravensbrück.

Aus Holz zweiunddreißig Baracken, Bunker, Küche, Betrieb und Revier... Und die Mädchen, sie geh‘n ohne Jacken, und wir haben noch März, und es friert.

Sie wecken uns lang, eh es hell ist, heißes Wasser, das ist unser Mahl, dann hinaus zum Appell, in die Kälte, danach geht‘s in den Arbeitstag.

Macht die grimmige Kälte uns schluchzen, denn wir haben ja Kleider nur an, dann rufen wir uns ins Bewusstsein, dass die Welt ist voll Feuer und Kampf,

dass jetzt weinen die Brüder und Schwestern, Vater, Mutter, die Liebsten daheim, doch der Kampf an den Fronten ist heftig, und das Ende naht unserer Pein.

Also Kopf hoch, bleibt stark, Kameradinnen, kühner singt, haltet durch bis zum Mai! Nur noch zwei, drei Torturen ertragen, und die Nachtigall fliegt schon herbei.

Sie wird öffnen das Tor in die Freiheit, von uns nehmen das Streifenkleid und die Wunden des Herzens uns heilen und uns trösten und stillen das Leid.

Macht dem Herzen Mut, russische Frauen! Denkt daran, dass ihr Russinnen seid! Habt vor Augen, bald werden wir schauen unsere russische Erde erneut!