Marie-France Cabeza-Marnet

geborenen am 19. November 1948 in Puteaux (Seine), Verwaltungsbeamtin, aktuell im Ruhestand

Tochter von Angèla Cabeza (28.12.1915 in Spanien - 21.12.1992 á Fleury-Mérogis, Frankreich),
die wegen Beteiligung am Widerstand gegen die deutschen Besatzer nach Ravensbrück deportiert wurde: Mai 1944, anschl. Zwodau (KZ Flossenbürg) - 8. Mai 1945

Interview

Schatzmeisterin des IRK

Marie-France Cabeza, Foto: privat
Marie-France Cabeza, Foto: privat

Marie-France Cabeza-Marnet geboren am 19. November 1948 in Puteaux (Seine), ehemalige Beamtin, heute im Ruhestand.

Kämerin des IRK

Tochter von Angela Cabeza (geb. am 28.12.1915 in Spanien, gest. am 21.12.1992 in Fleury Mérogis Frankreich), Nach Ravensbrück und danach Zwodau (KZ Flossenburg) deportiert für ihre Teilnahme an der Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht.

Ein Lebenslauf meines Berufslebens kann niemals meinen Weg, reich an menschlichen Begegnungen und Erkenntnisgewinn erfassen. Als atypische Beamtin, wie einmal von einem Bürgermeister bezeichnet, habe ich immer das Menschliche in meinen beruflichen Alltag bevorzugt. Nicht nur im Berufsleben haben meine familären Wurzeln entscheidend dazu beigetragen, dass ich mich seit meiner Jugend aktiv für Menschenrechte, gegen Krieg und Diskriminierung engagiere. Zusätzlich zu diesem beruflichen Teil haben meine Wurzeln, meine Familie sicherlich meine intuitive Militanz seit meiner Jugend geschmiedet, engagiert in verschiedenen und diversifizierten Vereinigungen für die Verteidigung der Rechte, gegen Krieg, gegen Diskriminierung ....

Ich bin die Tochter von Angela CABEZA, die nach mehreren Gefängnisaufenthalten, nach Ravensbrück, Flossenburg und Zwodau deportiert worden ist. 1948 kehrte sie nach Hause zurück und wurde Pflegehelferin im Rehabilitationszentrum „Jean Moulin“ der „Fédération Nationale des Déportés et Internés, Résistants et Patriotes» in Fleury-Mérogis. Dort war sie an der Pflege und Wiedereingliederung ehemaliger Deportierter beteiligt.

Mein Vater war Francisco MARTIN PRIETO, dessen richtiger Name Enrique SIERRA MARTIN war, ein spanischer Republikaner und ein Untergrundkämpfer in der Ariège und den Pyrenäen, der Asyl in Frankreich erhielt.

Vor allem nach dem Tod meiner Mutter begann ich, mich immer mehr mit der Thematik der Deportation zu beschäftigten und wurde 1992 Mitglied des Vereins.

Seit dem Jahr 2000 konzentriere ich mich besonders darauf, ehemalige Deportierte zu Veranstaltungen an Schulen, Gymnasien und auch in Gefängnisse zu begleiten. Dort erzählen sie ihre Geschichte Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Es versteht sich von selbst, dass ich es als ein Privileg betrachte, gemeinsam mit den jungen Gewinnern des “Nationalen Wettbewerbs zum Widerstand und zur Deportation“ verschiedene Haftanstalten und Konzentrationslager zu besichtigen und die Geschichte zu erläutern. Durch den Austausch mit den Deportierten oder deren Kindern ermöglichen wir interessante Begegnungen und starke emotionale Augenblicke.

Meine kleine Präsentation möchte ich beenden mit meiner Mitgliedschaft im Verein von Ravensbrück, dem ich seit 2008 angehöre. Hier hatte ich das große Privileg, am Projekt „Auferstehung“, der Rose von Ravensbrück, teilzunehmen. Diese Rose ist einmalig. Sie ist ein Symbol des Friedens, des Widerstandes, der Treue und der Wachsamkeit. Werte, die meine sind und es schon immer waren. Besonders gelungen ist die Initiative „1000 Rosenstöcke“ 2015 und die Begegnung mit deutschen Bürgermeistern, die stolz sind, diese pazifistische Initiative zu teilen.

Im Jahr 2014 wünschte Marie Jo, die Leitung des Vereins teilen. Sie schlug dem Kongress meine Kandidatur vor. Seitdem habe ich die große Ehre die erste Co-Präsidentin der Nachgeborenen seit der Gründung 1945 zu sein.

Unser Verein ist Teil des Internationalen Komitees, in dem ich seit 2018 gemeinsam mit Françoise Marchelidon zuständig für die Finanzverwaltung bin.

Wir sind stolz, Nachfolgerinnen jener einzigartigen Frauen zu sein. Wir werden in ihrem Sinne würdevoll für den Frieden und gegen Rassismus einstehen. Dem schleichenden Faschismus, dem Revisionismus und den Holocaustleugnern stellen wir uns entgegen. Unsere Mitglieder –darunter Überlebende- stehen an unserer Seite!

Auf unsere Zukunft!