geboren am 01.11.1921 in Rixensart
Ravensbrück: 09. November 1942 – Mitte April 1945, vom Schwedischen Roten Kreuz gerettet
Ankunft in Schweden am 28. April 1945
Annette Pauportè - Eekman wurde am 1. November 1921 in Rixensart geboren. Ab Ende der 30-er Jahre war sie aktiv im Widerstand; verhalf jüdischen Flüchtlingen zu Quartieren, Papieren, Lebensmittelmarken.
Im Haus der Familie Eekman fanden zuerst geflüchtete jüdische Kinder, dann deutsche Antifaschisten und Kinder aus dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) Unterschlupf.
Nach der Okkupation Belgiens durch die Deutschen wurde Annette Kurier für eine Widerstandsgruppe in Brüssel und trat der Kommunistischen Partei, die den Widerstand in der „Unabhängigkeitsfront“ (front de l’indépendance) organisierte, bei. Flugblätter und Zeitungen wurden verteilt, Kinder wurden abgeholt und versteckt, Kontakte wurden hergestellt, …
Im Juni 1942 wurde Annette verhaftet, im Gefängnis von St. Gilles eingesperrt und verhört und im Spätherbst 1942 nach Ravensbrück deportiert,wo sie am 09. Dezember 1942 ankam.
Von Januar bis September 1943 hatte sie Zwangsarbeit auf der „Comthurey“, dem privaten Landgut von Oswald Pohl, dem Chef des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes, zu leisten. Später wurde sie zur Arbeit als Übersetzerin im Untersuchungszimmer des Reviers eingesetzt, zeitweise gemeinsam mit Hanka Housková und *Toni Bruha. *
Annette erkrankte selbst an Typhus und überstand die Krankheit mit Hilfe der Häftlingsärztin Zdenka Nedvĕdová.
Am 3. Dezember 1944 kam mit einem der letzten Transporte aus Belgien auch ihre Mutter, Johanna "Jo" Eekman, in das KZ Ravensbrück. Beide haben überlebt, wurden mit den sog. "Weißen Bussen" in die Freiheit abgeholt undkamen am 28. April 1945 in Schweden an. Der Vater kehrte aus Mauthausen nicht zurück.
„Nachher haben wir weitergemacht wie immer – für Frieden, gegen Atomwaffen … Wir haben immer weitergemacht.“
(Quelle: Archiv MGR, Rav-Nr. 15518 (Annette) und 62649 (Johanna) und Loretta Walz, “Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag“. Die Frauen von Ravensbrück“, Verlag Antja Kunstmann GmbH, München 2005, S. 199 – 244, ISBN 3-88897-388-0)