60. Jahrestag der Befreiung, Treffen in Templin

23.04.2005

Während der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung wurde der "Ort der Namen" am ehemaligen Lagertor eröffnet und das „Gedenkbuch Ravensbrück“, erarbeitet von Dr. Bärbel Schindler-Saefkow, an Mitglieder des IRK und die Öffentlichkeit übergeben.

Veröffentlicht und an alle Teilnehmerinnen verteilt wurde auch eine Broschüre des IRK und der Mahn- und Gedenkstätte zur Arbeit des IRK.

Das IRK diskutierte die in der sog. neuen Zielplanung dargestellten konzeptionellen Überlegungen und einzelnen Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Eine gemeinsame Position des IRK zum Bau des geplanten Besucher-Informationszentrums wurde erarbeitet.

„Die Haltung des IRK war eindeutig. Die Gelder sollten nicht für einen Neubau verwendet werden. Vielmehr seien gemäß dem Wunsch der überlebenden zunächst alle Anstrengungen darauf zu richten, das Lagergelände herzurichten und die historischen Orte zu konservieren. Die Fundamente der Gebäude, in denen sich die Duschen und die Küche befanden, zerfallen. Gleiches gilt für die historische Lagermauer. Die Präsidentin des IRK erklärt, es sei inakzeptabel, dass die Experten 10 Jahre nach Freigabe durch die Truppen der GUS-Staaten immer noch nach einer Lösung zur Konservierung der Relikte suchen. „

Das IRK verfasste am 18. April einen Appell, in dem betont wurde: „Die Erhaltung und Sichtbarmachung der historischen Orte haben für uns Vorrang vor dem Neubau eines Besucherinformationszentrums.“

Der Appell, der in vier Sprachen verfasst war, wurde von 184 ehemaligen Häftlingen des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück, die vor Ort des 60. Jahrestages der Befreiung des Lagers gedachten, unterzeichnet und von der IRK-Präsidentin, Frau Dr. Annette Chalut, am 19. April 2005 dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Herrn Morsch, übergeben.

Den Appell erhielten ebenfalls der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Herr Mathias Platzek, die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Frau Prof. Johanna Wanka und die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Renate Schmidt.

Quelle: rb September 2005