Zofia Pociłowska-Kann

03.03.1920 (Charkow) – 08.05.2019 (Warschau)

Bildhauerin

Ravensbrück: 23. September 1941 – 28. April 1945

Zofia Pocilowska-Kann hat zahlreiche Denkmäler geschaffen, u. a. das Pawiak-Denkmal, das sich vor dem Pawiak-Gefängnis in Warschau befindet.

Zofia Pocilowska-Kann wurde am 3. März 1920 in Charkow geboren.

Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen schloss sie sich einer Gruppe des bewaffneten Widerstandes (Zwiazek Walki Zbrojnej) gegen die Besatzung an und war als Kurier, zunächst in Warschau, dann im Gebiet - Lublin, Zamosc, Nahkel, Siedlce - eingesetzt.

Von der Lubliner Gestapo wurde sie am 19. März 1941 bei Warschau verhaftet. Zunächst wurde sie im Pawiak-Gefängnis in Warschau, dann im Gefängnis Schloss Lublin gefangen gehalten. Hier wurde sie zum Tod verurteilt.

Am 23. September 1941 wurde sie nach Ravensbrück gebracht. In der knapp bemessenen Freizeit begann sie hier zu schnitzen. Aus den Griffen von Zahnbürsten entstanden viele schöne Kleinskulpturen, die sie den Mitgefangenen schenkte.

Wie viele andere Frauen wurde sie auf den Todesmarsch getrieben. Nach der Befreiung durch die Rote Armee kehrte sie am 15. Mai 1945 nach Warschau zurück.

Hier schrieb sie sich an der Akademie für Bildende Kunst in Warschau, Fachrichtung Bildhauerei, ein und schloss das Studium im Juni 1954 ab.

Zofia Pocilowska-Kann hat zahlreiche Denkmäler geschaffen, u. a. das Pawiak-Denkmal, das sich vor dem Pawiak-Gefängnis in Warschau befindet. Die Bildhauerei war nicht ihre einzige künstlerische Betätigung; sie war auch Malerin und Poetin.

Sie starb am 8. Mai 2019, 99-jährig, in Warschau.