Grüneberg am 13. April 2024

14.05.2024

Zu den Gedenkveranstaltungen des offiziellen Programms anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück gehörte am 13. April 2024 das Gedenken in Grüneberg. Die feierliche Veranstaltung wurde von der Deutschen Gemeinschaft ehemaliger Häftlinge von Ravensbrück / Freundeskreis (LGRF), einer Bürgerinitiative der Gedenkstätte Grüneberg sowie der Evangelischen Kirche gemeinsam mit dem Polnischen Klub ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück organisiert. Hierfür hatte die LGRF eine polnisch-deutsche Broschüre mit dem Inhalt der Informationstafeln vom Gelände des Gedenkortes, den Schilderungen zweier dort ehedem eingesperrter polnischer Frauen, dem Lagerschwur eines polnischen Gefangenen und der Rede von Janusz Rakowicz, der im Lager Grüneberg geboren wurde, vorbereitet. Neben den vielen Bewohnern aus Grüneberg und Umgebung, einschließlich der Libertas-Schule, Löwenberg, nahmen auch die Familien-Vereinigung Ravensbrück mit einer großen Gruppe von Scouts teil.

Das Konzentrationslager Ravensbrück, Grüneberg und alle Zwangsarbeit-Kommandos sind symbolische Orte für den grenzenlosen Hass von Menschen gegenüber anderen Menschen. Indem wir jedes Jahr zu den Gedenkfeierlichkeiten kommen, ehren wir alle Deportierten, die sich im Konzentrationslager Ravensbrück und seinen Kommandos befanden. Lasst uns derer gedenken, deren Asche sich auf dem Grund des Schwedt-Sees oder auf dem Friedhof in Fürstenberg befindet. Und lasst uns auch der Zwangsarbeiter von Grüneberg gedenken, die genau hier auf diesem Flecken Erde, auf dem wir heute stehen, gelitten haben. Dieser Flecken Erde ist dem Blut und den Qualen der eingesperrten Frauen und Mädchen gewidmet, die weit über ihre Kräfte hinaus schuften mussten. Wir sind ihretwegen gekommen. Eingedenk des Anlasses des feierlichen Zusammenkommens zum Jahrestag im April standen wir in Solidarität zusammen und waren in Gedanken und Gebeten vereint.

Von Grüneberg aus ertönte der Aufruf zu aktiven gemeinsamen Taten und zur Weitergabe des Gedenkens der Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück und von Grüneberg in der Stafette der Generationen, der Weitergabe der Erinnerung an die Jugend, die nächste Generation. Lasst uns das Böse beim Namen nennen: das Böse. Nur indem wir die Wahrheit und die historischen Fakten zeigen, können wir uns der Werte erinnern, die die Menschen über Generationen und Länder verbinden. Diese ewigen Werte fordern dazu heraus, die Verantwortung für unsere Welt und die Welt der künftigen Generationen zu übernehmen.

Von diesem Ort, dieser mit Leiden durchtränkter Erde sprechen die Opfer zu uns, rufen sie uns Lebenden zu: „Kein Krieg mehr. Schluss mit dem Triumph des Hasses und der Gewalt von Menschen gegenüber Menschen.“